Wie sollte ein Krimi sein, den man bei Beginn einer Zugfahrt aufschlägt und am Ziel der Reise ausgelesen hat? Kurz, knapp, auf den Punkt. Rätselraten will der Leser. Er will in die Irre geführt werden, er will mitdenken. Und natürlich sollen die handelnden Personen nachvollziehbar sein und sympathisch.
Ethan Baker, dessen drittes Buch über ein Kommissariat in New York – ja ja, NYPD, New York City Police Department – vor ein paar Tagen erschienen ist, beherrscht diese feine Kunst. Auf 75 Seiten geht es schnell zur Sache, und die beiden Protagonisten, eine taffe Undurchsichtige, ein taffer Raufbolz mit Herz, arbeiten immer besser zusammen. Sie führen das Revier, an ihnen hängt alles, das Denken und das Spüren, das Verhören und das Finden.
Kurz vor Weihnachten liegt ein Weihnachtsmann tot auf der Straße. Er war ein liebreizender Mann, ein Wohltäter, einer, der für die Armen arbeitet. Und niemand hat ein Motiv. Auch einer der New Yorker Superreichen nicht, in Ansätzen bei Ethan Baker: eine Art Donald Trump. Einzige Verbindung: Die Freundin des Toten arbeitet beim Sender des Superreichen … Und der Rest? Lesen Sie es einfach.
Jean-Pascal Ansermoz (Link zu meiner Seite über ihn), ein liebenswürdiger junger Schweizer – er steckt hinter dem Pseudonym Ethan Baker – beherrscht diese Kunst des Kleinen, Schnellen. Ich halte den dritten Band von Bradford & Parks für ebenso lesenswert wie die ersten beide. Neugierig geworden? Dann klicken Sie einfach hier, es geht zu Amazon.