Um was es geht Anwalt Michael Molden, ein kultivierter Münchener mit einer gewissen gesellschaftlichen Stellung, deckt die Machenschaften einer Medizin-Mafia auf. Dass da noch eine sehr charmante Kollegin eine herausragende Rolle spielt, nehmen wir mit großer Freude hin.
Die Protagonisten Michael Molden stolpert in diese Geschichte. Er ist der durch und durch Gute, er ist der Held auf einer Mission. Diese Mission heißt irgendwann: Rache und eigenes Glück. Ansgar Stollberg, der Professor der Medizin und Gegenspieler, hat nicht nur eine Operation versaut. Er ist dabei, das ganze Leben von Molden zu versauen. Und Stollbergs Ehefrau … Um das Panoptikum schräger Gestalten zu komplettieren: eine frühere Freundin von Michael, der korrupte Geschäftsführer einer holländischen Aktien-Gesellschaft, ein ziemlich durchgeknallter Psychiater, ein Unternehmensberater ohne moralischen Tiefgang samt seiner Opern-Stammplatz-Corona, ein BKA-Beamter, eine Haushälterin auf Abwegen. Heißa, mit denen macht es richtig Spaß … inklusive grandioser Passagen in Kroatien.
Die Machart Es ist einfach ein sehr sauber geschriebenes, nach allen Regeln der Kunst verfasstes Werk. Es ist spannend vom Anfang bis zu Ende. Und eine Anmerkung meinerseits: Es gibt selten Bücher, die meine Arbeit markieren. Wielands Ballon gehört dazu. Ich habe noch nie an einem Werk so intensiv gearbeitet wie an diesem. Es gab eine Phase, in der ich meinte, es über weite Strecken auswendig zu kennen. Insofern bin ich bei meiner Einschätzung nicht völlig unvoreingenommen.
Ist das realistisch? Ja, ja, unbedingt. Das ist deutscher Alltag in bestimmten Kreisen. Wäre dies eine Episode Tatort, könnte niemand brüllen.
Eine typische Szene. Michael hatte das Seminar entdeckt, in den letzten Mails des Herrn Professors, seine Anmeldung. Spontan hat er sich zu diesem Seminar angemeldet. Nicht um ihn zur Rede zu stellen, das war jetzt Vergangenheit. Die Informationen seines letzten Mailverkehrs deuteten auf ein konspiratives Treffen hin, hier, im Kloster, unter dem Deckmantel eines Schweigeseminars. Mit Herren, deren Namen er entdeckt hatte. In zahllosen Mails. Und der Armin Leuenberger war auch dabei. Und der Doktor Menning war angemeldet. Ob der Stollberg schon über den Tod seines Mitstreiters Bescheid wusste?
»Und, wie macht sich meine Kleine in Ihrer Kanzlei?«, fragte Stollberg.
Es waren nur noch wenige Schritte bis zu dem alten Holztor. Es öffnete sich automatisch, vermutlich durch eine Lichtschranke, wie in einem modernen Hotel.
»Cathrin Christensen, meinen Sie Ihre Frau?«
»Ja, wen sonst?«
»Sicher, wen sonst … Nun ja, wir sind alle sehr froh, Ihre Frau in unserem Büro zu haben. Sie arbeitet in unserer Auslandsabteilung, ich höre von den Kollegen nur das Beste.«
»Freut mich«, sagte Stollberg, in einem beiläufigen Ton. Michael ahnte, dass es ihn nicht sonderlich interessieren würde. Cathrin wird ihm auch nur das Nötigste erzählt haben.
Wer ist der Autor? ω Dr. Peter Wieland lebt in der Nähe von München und schreibt weiter Bücher.
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