Um was geht es? Morde im Landkreis Lüneburg, ein Ermittler-Duo, viel Verwirrung, ein Haufen falscher Fährten, Blicke in die Vergangenheit, ein wenig DDR, viel Gegenwart. Eine sehr gute Schreibe – und ein Gefühl für Personen. Klasse, ω Klaas Kroon. Willkommen hier!
Die gute Idee. Kroon schafft es, mich zu verknoten, gedanklich. Er lässt lange Zeit offen, auf welcher Zeitebene er gerade mit mir spielt. Die Verwirrung ist über weite Strecken komplett. Das ist überaus prima – und sehr unterhaltsam, weil ich mich laufend fragte, was er gerade mit mir treibt.
Die Protagonisten, Abteilung: Wir sind die Guten. Zwei Personen, zwei Ermittler, beide schräg. Aber eben nicht gewollt schräg (Ey, der braucht noch irgendwie nen Tick, wie wäre es, wenn er irgend nen Oldtimer fährt …), sondern gut schräg. Die Kommissarin wohnt mit um die vierzig in einer Wohngemeinschaft; und ihr Kollege geht mit einem therapiewürdigen Tick (mehr sage ich nicht) durchs Leben, auf den man erst mal kommen muss. Erste Sahne!
Die Protagonisten, Abteilung: Wir sind böse … Ja, es gibt das Böse. Und da kann auch die beste Szene (siehe unten), in der das Böse sich auch noch gesellschaftspolitisch-verständnisheischend-politisch erklärt, nichts wiedergutmachen.
Die beste Szene. Ich will nichts verraten, ich deute nur an: Kroon macht aus dem Büro eines Ausstellungs-Kurators so etwas wie das Lagezentrum von LKA und Kripo. Und das Schlimme ist: Die haben von nichts auch nur irgendeine Ahnung.
Warum ich das Buch empfehle. Weil es spannend ist, sauber durchgearbeitet, wohl bedacht. Und Unterhaltung für mehrere Stunden garantiert.
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