Zum ersten Mal taucht dieser Kommissar Peter Wellendorf-Renz, Welle genannt, mehr oder weniger volltrunken auf. Er hat Geburtstag, einen in den Sechzigern, er ist Pensionist mit Hund und irgendwie Sonderermittler ohne Anstellung, aber mit Nase und gesundem Menschenverstand. Seine Freunde, eine Combo aus Pensionierten, Noch-Schuftenden bei der Polizei und den Honoratioren der Stadt, schenken ihm eine Reise nach Griechenland.
Dort streift er herum. Und das Unheil … nein, das Buch nimmt seinen Lauf. Der Alte, der Sprache nicht mächtig und nicht immer geschickt im Umgang mit der Bevölkerung als deutscher Gründlichkeitsfanatiker einerseits und Hundehalter im hundefeindlichen Griechenland andererseits, tappt in ein Verbrechen. Der Tote im Baum hat etwas mit einer weltweit anerkannten Schweizer Bewachertruppe zu tun, die griechischen Ermittler tappsen rum und Welle in die Arme einer charmanten Griechin. Was anfangs wie ein merkwürdiger Badeunfall (nein, nicht das mit der charmanten Griechin) aussieht, tut sich auf als Fall von Korruption und Intrige – bis in die höchsten Kreise. Die finden wir nicht etwa im Athen. Nein, Welle macht Welle im Vatikan. Mehr sei hier nicht verraten.
Das Buch bietet eine wunderbare Mischung aus Leichtigkeit, Spannung und griechischen Impressionen. Wellendorf-Renz ist eine ausgereifte Figur, ein wenig schrullig-eigenbrötlerisch – und man liest mit Vergnügen, wie sich der alte Herr in diesem für ihn chaotischen Land zurechtfinden muss. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für Tage am Strand – oder im griechischen Strandkorb.