Es schießt aus Ihnen, Sie können kaum so schnell tippen, wie Sie die Film-Szenen im Köpfchen runterbrechen auf eine literarische Sprache. Sie sind ganz bei sich. Und denken, es gibt halt wenig Schöneres als zu schreiben.
Wenn Sie nur für sich schreiben, machen Sie doch, was Sie wollen. Muss ja niemand lesen. Sollten Sie aber außer Katze, Freund, Opa und Haus-Hamster Toni noch andere mit Ihren Ergüssen begeistern wollen – etwa Leser, Verlage, Agenten – machen Sie es denen einfach. Einfachst, bitte.
Und dazu gehört das, was die Returntaste auslöst. Absatz. Absatz. Absatz. Sie glauben das nicht? Dann schauen Sie sich doch mal die Seite*, an, die ich für Sie hier eingestellt habe. Eine Seite ohne jede Zäsur. Wo setzen Sie ein zu lesen, wo bleibt Ihr Auge hängen? Macht es Spaß, sich das anzuschauen? Oder packt Sie der Gedanke, einfach umzublättern?
Und praktisch heißt das: Sobald eine Szene vorbei ist – Absatz! Wenn Zäsuren in der Handlung auftauchen – Absatz. Sobald ein Gedanke abgeschlossen ist – Absatz. Wechselt die Perspektive – mehr als ein Absatz, neues Kapitel oder auch nur ein größer Absatz. Ein Dialog, ja, jede Passage eines Sprechers in der wörtlichen Rede – Absatz, wenn der Sprecher wechselt. Ja, jedes Mal!
Faustregel: Nie mehr als zwanzig Zeilen, Ausnahmen? Ja, hin und wieder. Aber diese Faustregel gilt, sonst gibt Ihnen der Leser die Faust.
Und nun fragen Sie noch, warum. Gut. Weil Sie das Auge des Lesers nicht ermüden sollen. Weil der Leser – ganz heimlich, er weiß es nicht – bei jedem Absatz immer auch kontrolliert, wie weit er bis zur nächsten Rast noch durchhalten muss. Das beruhigt ihn. Das macht Ihr Buch angenehmer und sympathischer.
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Dies war der dritte Teil einer kleinen Reihe, die Ihnen zeigen soll, um was es in dem Workshop für Autoren auch gehen wird, den ich zusammen mit dem RichterVerlag am 28. Januar geben werde. Wo? München, ganztägig. Maximal sieben Teilnehmer. Nähere Informationen finden Sie hier.
Teil eins dieser kleinen Reihe finden Sie hier. Teil zwei? Klicken Sie bitte hier.