Sie sehen es schon am Titelbild. Fantasy. Wolf, geflügelt, Mond, mittelalterlicher Baustil. Genauer: Der Wolf ist nicht nur geflügelt, er ist auch weiß und mächtig. Und damit sind wir mitten in der Geschichte von ω Sophie Fawn (Link zur Autorenseite). Sie dreht sich um einen Keras, einen jungen Mann hohen Standes und edler Ausbildung, der in seiner Jägerschaft die Herrschaft anstrebt; die hat derzeit noch sein Vater inne.
Zur Hilfe kommt ihm dabei die sehr zufällige Begegnung mit einer Heilerin namens Amela. Die übermittelt ihm ungeheure Kräfte – allein durch eine Berührung. Und nur Keras weiß, was die Mannen seiner Jägerschaft gern wissen würden: dass Amela eben eine jener Hüterinnen ist, nach der die Jägerschaft seit Jahrzehnten sucht. Nur Heilerinnen, die auch Hüterinnen sind, tragen ein Geheimnis, ein grausames, ein überlebensrettendes, ein machtsicherndes – eines, dessen Wirkkraft jedermann für sich haben will.
Sophie Fawns Buch zeichnet Keras’ Bestreben nach, Amela bis zum nächsten Vollmond nur für sich zu haben, sie zu schützen vor den anderen Jägern, ihr Geheimnis zu bewahren und gleichzeitig den Kodex der Hüterinnen zu entschlüsseln. Dabei ist Amela über weite Strecken ahnungslos. Das macht den Reiz des Buches aus.
Sie empfinden diese Beschreibung als verworren? Soll sie auch sein. Es wäre unfein, hier Finten offenzulegen oder Wendungen preiszugeben. Davon hat das Buch reichlich. Es ist … ja, es ist spannend. Es kommt passend mit dem mittelalterlichen Zeitkolorit, es konzentriert sich auf wenige Protagonisten. Und es ist streckenweise barsch und – grausam. Sophie Fawns Erstling ist in meinen Augen ein großer, spannender Wurf. Wer dieses Genre mag, sollte es lesen.
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