Zwei Mädels, achtzehn Jahre alt, aber nicht mal Abitur … zwei Mädels aus München reisen nach Venedig. Es ist ihre gemeinsame … nein, ihre erste Reise ohne elterliche Aufsicht. Und was passiert gleich im Bahnhof von Venedig? Sie lernen zwei Jungs kennen, Hamburger, auch so um die zwanzig, und natürlich sind die beiden Jungs so was von voll megasüß. Also einer zumindest. Der andere, Marvin, der mit dem Ich-weiß-dass-du-mich-toll-findest-Blick, ist so etwas wie eine Diva – mit Bizeps zum Niederknien. Ausgerechnet bei dem hält July (eines der Mädels, sie erzählt in Ich-Form) jedes Mal Atem und Hirn an, wenn er auch nur am caffè nippt mit seinen sinnlichsten Lippen. So geht’s, bei My Summer Love.
Oh my god! Das Buch ist so, wie Bücher dieser Art (für Mädels bis zwanzig) sein müssen, als Lektüre für den Strand oder unter der Schulbank: locker flockig aufgeschäumt, immer wieder Konflikte, immer wieder Erschaudern, wenn Marvin (den Namen des Wunder-Knaben solltet ihr euch merken) auftaucht, berührt, blinzelt, schäkert, gemein ist, über die Nasenflügel streichelt oder aus der Dusche kommt (mit Badetuch naürlich). Immer wieder Liebe und Liebesgeständnisse, Seufzen, Verzweifeln, Prickeln, Glühen. Tränchen und Himmelhochjauchzend. Da gibt es Nebenbuhler und Nebenbuhlerin, Geständnisse, heiße Nächte in Bars und Cocktails am Strand.
Biggi Berchtold (Link zu ihrem Kurzporträt hier) beherrscht dieses Genre. Auch wenn der Lektor (in diesem Falle ich) weit entfernt ist von der Zielgruppe (gender- und altersmäßig), musste er doch immer wieder schmunzeln über die Einfälle und Wendungen. Zarte Gefühle, irre Klamotten, leichter Hang zum Drama. Waren Achtzehnjährige nicht immer so?
Und hey, das Buch hat über dreihundert Seiten. Und ein zweiter Band ist geplant. Wenn das Werk wirklich auf dem Markt ist, brülle ich noch mal laut.